Stahlwasserbau

Neben dem Standardprogramm für Rechenreiniger führt Heidemann Wasserkraftanlagen auch Planung und Herstellung von Sonderkonstruktionen aus. Beispielsweise schreiben Umweltgesetze oftmals vor, dass bestimmte Teile des Wasserkraftwerks im Betrieb unsichtbar sind. Ebenso kann es vorkommen, dass es während der Konstruktion eines Kraftwerkes zusätzliche Ausrüstung notwendig wird, die schnellstmöglich verfügbar sein soll.

Eines von vielen Beispielen ist der Grundablassschütz am Wehr einer 1.5MW Kraftwerksanlage sehen Sie rechts abgebildet.

Umweltgesetze verlangen, dass kein Teil des Antriebes überstehen darf, wenn das Kraftwerk in Betrieb ist. Da der Wasserspiegel im Betrieb gleich hoch wie der Kanalkrone ist, bedeutet dies, dass ein spezieller Unterwasserantrieb entworfen werden musste. In diesem Fall war die Erfahrungen aus dem Kraftfahrzeugbereich besonders hilfreich: Das ganze Antriebssystem des Tores wurde ähnlich der Hinterachse eines Unimogs mit Allradantrieb gestaltet. Ein auf das Vorgelege geflanschter Hydraulikmotor treibt im unteren Deck ein stark untersetztes Schneckengetriebe und ein zweites Stirnradgetriebe an, das die Kraft auf beide Seiten verteilt.

Die beiden Winden enthalten ein weiteres Reduktionsgetriebe. Der Hydraulikmotor bezieht seine Kraft aus einer Hydraulikeinheit, die oberhalb in der Kanalmauer installiert ist. Der ganze Grundablaß ist als Rolltor gestaltet, mit allseitigen Gummi Flachdichtungen. Um das Eindringen von Wasser zu verhindern, ist das ganze System mit biologisch abbaubarem Esteröl gefüllt, was auch das Druckmedium für die Kraftübertragung ist.

Rolltorantrieb mit obenliegendem Hydraulikmotor, Einheit ist permanent unter Wasser Zentrales Vorgelege, oberes Deck mit Hand/Automatik Umschaltung und Handspindelantrieb

Das bauartbedingt aus dem Hydraulikmotor austretende Lecköl wird nicht direkt in den Ausgleichsbehälter des Hydraulikaggregats zurückgeführt, sondern in das ansonsten komplett aufgefüllte Getriebesystem umgeleitet wo es gleichzeitig der Schmierung dient. Erst von dort gelangt das überschüssige Öl über einen Schlauch in einen kleinen Kontrolltank und von dort aus in den Hydrauliktank. Der Tank ist 2m über dem Getriebe angeordnet, so dass ein Überdruck von etwa 0.2 bar entsteht. So dringt im Falle eines Lecks, kein Wasser ins System ein, sondern schlimmstenfalls nur biologisch abbaubares öl aus.

Rollschütz beim Einbau, Grobrechen H=3m, B= 10m, links im Bild
Zweiteilige Dammtafel am Kanaleinlauf, feststehender Teil installiert, bewegliches Tor und Antrieb noch zu installieren