Wartung, Instandhaltung und Reparaturen

Instandhaltung und Reparatur eines kleinen Wasserkraftwerks erfordern ein Maximum an Flexibilität und oftmals viel Mut eine unkonventionelle Lösung zu finden und umzusetzen.

Während große Wasserkraftfirmen i.d.R. hinsichtlich der Ausführung der verschiedenen Arbeiten keine Kompromisse machen und dabei die Kosten oftmals eine untergeordnete Rolle spielen, steht eine kleine Wasserkraftfirma aus Kostengründen häufig dem ganzen Spektrum von Problemen, die auftreten können entgegen. So muß häufig abgewogen werden, ob ein gebrochener gusseiserner Turbinendeckel ausgewechselt oder geschweißt wird oder ob ein schwer beschädigtes Francis Laufrad ersetzt oder neu aufgebaut werden soll, oder ob eine neue Leitschaufel aus Epoxidharz gegossen, oder wie immer aus Grauguß hergestellt werden soll.

In anderen Fällen gibt es Probleme mit dem ölhydraulischen Regler, in anderen Schwierigkeiten mit der Elektronik. Außerdem muss darüber entschieden werden, ob man versucht eine Turbinenwelle zu retten oder sie in Stücke teilt und eine neue herstellt.

In einer kleinen Wasserkraft-Firma verrichten die Mechaniker nicht nur mechanische Arbeit, sondern sind außerdem in der Lage Stahlkonstruktionen und Hydrauliksysteme aufzubauen, elektrische Bauteile zu installieren, dann wiederum ein Weißmetall Lager einzuschaben. Vor - und nach allem anderen stehen Demontage und Wiedereinbau vor Ort, mit allen auftretenden Schwierigkeiten.

In den meisten Fällen muss ein niedriges Budget eingehalten werden, denn kleine Wasserkraftwerke befinden sich finanziell gesehen oftmals in einem kritischen Bereich, manchmal am Rande der Wirtschaftlichkeit. Allzu oft müssen die Mechaniker durch die Arbeit in verschiedensten Bereichen quasi Wunder vollbringen.

Zerstörte Francis Schachtturbine
Gleiche Turbine nach der Reparatur